Kurznotiz 8a: Wie ich übe

Mein letzter Blog Beitrag hat bei einigen Leserinnen für Irritationen gesorgt. Sie befürchten, dass ich meine Tanzpartnerinnen nur als "Tanzsportgerät" verwende und wehren sich (völlig zu Recht) dagegen. Diese Annahme hat allerdings nicht das Geringste mit der Realität zu tun. Vielleicht hilft ein konkretes Beispiel beim Verständnis, wie ich meine Technik weiterentwickle:

Am letzten Freitagabend war ich auf einer Milonga bei uns in der Nähe. Im Laufe des Abends habe ich mit einer Bekannten getanzt, die vollberufliche Tangolehrerin ist und zusammen mit ihrem Mann in mehreren Städten im Umkreis Tango Argentino unterrichtet.

Nach unserer Tanda habe ich ihr gesagt, dass ich aktuell an meiner Umarmung arbeite, und ich habe sie gefragt, ob ihr irgendetwas aufgefallen ist, was ich verbessern könnte. In der Tat hatte sie noch einen Tipp für mich in einem Detail, das ich bisher nicht auf dem Schirm hatte.

Meine nächste Tanda tanzte ich dann mit einer Frau, mit der ich vorher noch nie getanzt hatte. Natürlich habe ich den Tipp der Tangolehrerin sofort ausprobiert und meine Tanzhaltung entsprechend verändert.

Was sagte mir nun meine Tanzpartnerin nach unserer Tanda (ohne dass ich sie danach gefragt hätte)? War es "Du hast mich nur als Tanzsportgerät behandelt. Unmöglich!"? Nein, ganz im Gegenteil. Ihr Feedback war: "Wow, das hat sich wunderschön angefühlt. Gerne wieder!".

Und so haben wir dann später am Abend auch noch eine Pugliese-Tanda drangehängt.

Also liebe Leserinnen: Ihr könnt euch entspannen. Ich werde euch nicht als "Tanzsportgerät" behandeln. Und trotzdem werde ich meine Technik kontinuierlich verbessern, wenn ich auf einer Milonga mit euch tanze.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wer geht auf den Taktschlag?

Die passende Kleidung

Warum blogge ich?