Kurznotiz 17: Sascha Weinberger

Nach meinen Empfehlungen zum Neotango habe ich auch noch eine Empfehlung für einen traditionellen DJ (TDJ): Sascha Weinberger.

Ja, es gibt viele gute TDJs. Aber ich kenne niemanden, der genauso viel über die traditionellen Orchester und ihre Musik weiß wie Sascha. Aus seinem schier unglaublichen Wissen heraus gestaltet er seine Tandas einerseits so, dass sie in sich konsistent sind und die einzelnen Stücke einer Tanda gut zueinander passen. Andererseits lassen sich die Tandas klar voneinander unterscheiden, sodass sie niemals langweilig werden, sondern so, dass man bei jeder neuen Tanda wieder erneut Lust bekommt, sich auf die Tanzfläche zu begeben.

Wenn ihr im Rhein-Main-Neckar Gebiet unterwegs seid und die Gelegenheit habt, zu Saschas Musik zu tanzen, dann nutzt das. Ihr werdet es nicht bereuen.

Kommentare

  1. Hach, jetzt würde ich doch gerne ein kleines Experiment machen. Ich spiele dir ein paar Tandas von Sascha vor und dann ein paar von den unzähligen "Tanda of the Week", die es bei Spotify bzw. YouTube gibt (wie z.B. https://www.youtube.com/watch?v=t0J50ZUOyoc). Und ich wette, dass du den Unterschied nicht hörst und einfach rätst (und damit natürlich auch eine gewisse Zahl von Zufalls-Treffern erzielst).

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    1. Was genau ist Dein Punkt? Dass es (weltweit gesehen!) bessere TDJs gibt als Sascha? Gut möglich. Und auf welchen Milongas (in meiner Nähe oder deutschlandweit) kann ich die live erleben?

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  2. > Was genau ist Dein Punkt? Dass es (weltweit gesehen!) bessere TDJs gibt als Sascha?

    Nein, darum geht's mir überhaupt nicht. Ich halte es für eine Illusion, wenn Leute behaupten, dass bestimmte DJs "ganz anders" oder "besser" auflegen als die meisten anderen. [Das heißt nicht, dass man nicht auch total mies auflegen kann.] Aber solange man sich an die üblichen Regeln hält (Stücke vom selben Orchester, vokal und instrumental nicht mischen, etc.) klingt das Resultat weitgehend gleich (halt so wie "Tanda of the Week").
    Der Subtext von solchen Behauptungen ist oft: "Ich kenne mich mit der Musik aus und kann z.B. die verschiedenen Orchester voneinander unterscheiden." Das ist meiner Meinung nach in den meisten Fällen eine Illusion. Die meisten können di Sarli von d'Arienzo und von Pugliese unterscheiden und dann ist Schluss. Tanturi, Lomuto, de Angelis, ... - keine Ahnung, klingt alles gleich.
    Und ich gehe sogar noch weiter und behaupte, den meisten ist die Musik völlig wurscht. Hier ein Auszug aus https://jochenlueders.de/?p=16515:
    "Und, sorry, Edoisten, eure Lobpreisungen der ach so wunderbaren Musik mit ihren „feinen Phrasierungen“ und der „unerreichten Virtuosität“ nehme ich euch einfach nicht ab, denn den meisten von euch ist die Musik doch völlig egal. Ihr quatscht erstmal ausgiebig (siehe fast jedes beliebige Encuentro-Video, wie dieses hier: https://www.youtube.com/watch?v=Ahx8-KiJLUs), bevor ihr irgendwann anfangt, eher gelangweilt an der Stelle zu drehen, pardon, zu „tanzen“. Kann man Musik einerseits völlig ignorieren und sie andererseits in den höchsten Tönen loben? Nee, passt leider nicht zusammen. Und es sind ja nicht nur einzelne Ignoranten, es ist (vor allem auf Encuentros) absolut üblich bis zu 30 Sekunden (bei einer Länge von 2:30 also rund einem Fünftel) eines Stückes zu verquatschen, bevor es endlich losgeht. Da fliegt ihr quer durch Europa (Flugscham scheint bei euch ja völlig unbekannt zu sein) nur um den aus Argentinien eingeflogenen Star-DJ zu erleben und dann ist euch völlig wurscht, was er/sie da spielt. Verstehe ich andererseits auch wieder, weil es ja eh genau das selbe ist, was sonst ja auch immer dudelt und ihr ja auch gar nicht merken würdet, wenn er seine Tandas einfach von Tanda of the Week „übernommen“ hätte."

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    1. Da sprechen wir über unterschiedliche Dinge. Für mich als Tänzer kommt es nicht darauf an, welches Orchester spielt (und in der Tat würde ich das Orchester sowieso nicht erkennen). Mir kommt es auf die Charakteristik des Stückes an. Nur rhythmisch / nur melodisch / beides im Wechsel? Und dabei ist es mir herzhaft egal, ob das rhythmische Stück von d'Arienzo kommt oder von Biagi oder von Canaro oder von wem auch immer. Viel wichtiger ist für mich, dass die nächste Tanda nicht wieder aus drei weiteren rhythmischen Stücken besteht.

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    2. Da sind wir uns ausnahmsweise mal einig. ;-)
      Und genau aus diesem Grund finde ich die meisten Tradilongas so entsetzlich langweilig. Weil alles so gleich und lätschert klingt und die selbe geringe Energie hat. Und ich am Ende des Abends das Gefühl habe, die ganze Zeit nur zu 3-4 Stücken getanzt zu haben.

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