Kurznotiz 16: Anna Neum

Es gibt unter den Tango Tänzern etliche Vorbehalte gegenüber dem Neotango / Nontango Bereich. Der Hauptvorwurf dabei ist, dass die Musik zu eintönig ist. Keine Kreativität, immer derselbe Beat. Laaangweilig!

Ich lehne mich jetzt mal ein bisschen aus dem Fenster und behaupte: Wer auch immer dieser Ansicht ist, hat offensichtlich noch nie Anna Neum gehört und gesehen. Sie arbeitet (nebenberuflich) als Neotango DJane und ich habe sie in den letzten 12 Monaten auf mehreren Neotango Festivals bzw. Marathons live erlebt, unter anderem in Ludwigshafen, Baden-Baden und München. Es gibt inzwischen einige gute Neotango DJs. Aber für mich ist sie eindeutig die Beste.

Kommentare

  1. Oh, das ist jetzt aber doof: Die von dir verehrte Anna Neum, tanzt selber die meisten Zeit offen: https://www.youtube.com/watch?v=MUS9g7GsMLw
    Na ja, hatte wahrscheinlich die falsche Tangolehrerin, die ihr nicht erzählt hat, dass es "aneinandergepappt" sooo viel schöner ist.
    Und auf den meisten Videos aus Bruges tanzen die Leute auch offen bzw. zumindest "dynamisch" wechselnd zwischen eng und offen. Und das auch nur, weil Anna offenbar eher langsame Stücke bevorzugt. Auf zum Beispiel "Este Tango" (https://www.youtube.com/watch?v=bAlbd4XBTvs) würden sich nur noch die wenigsten Leute durch einen Hardcore-Milonguero Stil lächerlich machen.

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    1. Ich verstehe deinen Punkt nicht. In diesem Beitrag geht es um die Musikauswahl, nicht um den Tanzstil.

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    2. Der Tanzstil ist abhängig von der Musik(auswahl), bzw. sollte es sein.
      Und wenn deine "Tangolehrerin" sagt, dass man "alles" auch eng tanzen kann, ist das relativ. "Alles" ist immer das, was jemand kennt bzw. kann. Versuch doch mal einen Ocho cortado auf der offenen Seite zu tanzen, oder ein Kreuz auf der geschlossenen Seite, oder das Sandwich auf der offenen Seite, oder ..., oder ..., oder ... Wahrscheinlich wird sie sagen, dass "man" das nicht tanzt. Was natürlich Quatsch ist, natürlich kann "man" es tanzen, nur halt nicht wirklich eng (ja doch, die "wirklich guten Tänzer" können es), aber sobald man die Umarmung etwas öffnet, geht es mit etwas Übung.

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    3. Da muss ich doch nochmal genauer nachfragen:
      Ich hatte vor ein paar Monaten einen Workshop mit Charlotte und Cedric, wo sie uns genau solche Sachen beigebracht haben. Mein Problem: Was im Workshop halbwegs klappt, geht auf den Milongas gnadenlos in die Hose. Jede Tanzpartnerin empfindet, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes "auf dem falschen Fuß" erwischt wird und versucht das von sich aus auszugleichen.
      Deswegen meine Frage: Reden wir hier über theoretische Konstrukte, die Du in Deinem Unterricht benutzt? Oder setzt Du solche Figuren tatsächlich in der Praxis ein, also auf einer öffentlichen Milonga zusammen mit einer Tanzpartnerin, die Dich und Deinen Unterricht nicht kennt? Falls letzteres: Wie ist Deine Erfolgsquote?

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    4. > Reden wir hier über theoretische Konstrukte, die Du in Deinem Unterricht benutzt?

      Nein, welchen Sinn hätte das denn? Deine Frage deprimiert mich etwas. Ich hatte gehofft, es wäre inzwischen klar, dass mich "theoretische Konstrukte" wie "Fusionspunkte", "Führung übers Rückenmark" etc. herzlich wenig interessieren. Es hat ja Gründe, dass ich praktisch alle meine Behauptungen mit praktischen Beispielen (in Form von Videos) zu belegen versuche.

      > Oder setzt Du solche Figuren tatsächlich in der Praxis ein

      Ja klar, aber das geht nur mit meinen Schülerinnen bzw. Partnerinnen. Alle anderen haben ihren Tanztee-Tango-Trott so automatisiert, dass sie sofort irritiert sind, wenn irgendwas mal anders als sonst ist. Und nachdem sich die Frau in erster Linie wohlfühlen soll, hat es keinen Sinn sie zu verunsichern.

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