Kurznotiz 12: Nicht WIE sondern WANN

Vor ein paar Wochen hatte ich wieder das Vergnügen, an einem Workshop von Sebastian und Chantal teilnehmen zu dürfen. In diesem Workshop haben sie einige recht anspruchsvolle Schrittfolgen vorgestellt. Meine Tanzpartnerin meinte dazu: "Wenn mir jemand vor einer Woche erzählt hätte, was für wilde Sachen ich am Ende dieses Workshops tanze, dann hätte ich denjenigen für verrückt erklärt."

Das Geheimnis, warum die Schrittfolgen funktioniert haben, haben die beiden in diesem Merksatz zusammengefasst:

Entscheidend ist nicht das WIE, sondern das WANN.

Soll heißen: Normalerweise reicht es aus, die übliche Kommunikation im Paar einzuhalten:

  • Der Führende gibt einen Führungsimpuls.
  • Die Folgende setzt diesen Führungsimpuls in Bewegung um.
  • Der Führende nimmt diese Bewegung wahr und begleitet den Schritt der Folgenden.
Neu in diesem Workshop war nun, dass der Führende manchmal noch länger warten muss, bis er seinen Schritt machen kann. Wenn er zum Beispiel über das Bein der Folgenden drübersteigen möchte, dann reicht es nicht, ihr den Führungsimpuls zu geben, damit sie ihren Körper in Bewegung setzt, sondern er muss warten, bis sich ihr Körper wirklich bewegt hat, damit er den Platz bekommt, den er für seinen eigenen Schritt braucht.

Das Timing einer Schrittfolge und die dazugehörige Kommunikation im Paar können also noch komplexer sein als sie es ohnehin schon sind. Da werde ich noch viele Stunden üben müssen, bevor ich das so fließend hinbekomme wie es die beiden gezeigt haben.

Und es versteht sich von selbst, dass in solchen Schrittfolgen der Führungsimpuls und die Schritte des Führenden vollkommen unabhängig voneinander durchgeführt werden müssen.

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