Kurznotiz 38: Ein allerletzter Tango

Gestern Abend war ein sehr emotionaler Moment: Der Salon Tango in Wiesbaden fand zum allerletzten Mal statt. Nicht nur zum letzten Mal in dieser Theatersaison, sondern zum allerletzten Mal überhaupt.

Ich hatte über diese spezielle Milonga schon mehrfach berichtet: Sie fand immer im Foyer des Staatstheaters Wiesbaden statt. Solch ein prachtvolles Ambiente habe ich noch nirgendwo sonst gesehen. Und bei jeder Milonga hat ein Live Orchester gespielt. Es waren sowohl deutsche Orchester dabei als auch junge Orchester aus Argentinien. Ich hatte zum Beispiel zuletzt über La Maquina Invisible berichtet. Gestern Abend hat das Cuarteto (ehemals: Quinteto) Angel unter der Leitung von Christian Gerber gespielt. 


Eine ganz besondere Erinnerung verbindet mich mit dem Salon Tango: Genau dort habe ich den perfekten Tango erlebt.


Leider gab es durch den Wechsel der Intendanz am Staatstheater Wiesbaden am Ende der letzten Saison eine große Unsicherheit, ob der Salon Tango fortgesetzt werden soll. Für die Saison 2024 / 2025 wurde der Salon Tango noch einmal ins Programm aufgenommen. Aber damit ist nun Schluss.

In seiner sehr emotionalen Abschiedsrede, in der er sich seiner Tränen nicht geschämt hat, hat Gabriel Sala, der den Salon Tango seit vielen Jahren organisiert, uns noch einige sehr wichtige Dinge mitgegeben:

  • "Tanzt, tanzt, tanzt! Ihr gehört zur Elite, denn Ihr wisst, wie man Musik in Bewegung umsetzt. Und das können nur sehr wenige Menschen. Seid stolz darauf, dass Ihr dazugehört!"
  • "Denke nie darüber nach, WIE Du tanzt. Denn es ist nur wichtig, DASS Du tanzt."
  • Und, besonders bemerkenswert für einen Profi-Tänzer, an uns Amateure gerichtet: "Es ist mir immer wieder eine große Freude, Euch beim Tanzen zuzusehen."

Eine bessere Motivation kann man sich kaum wünschen.

Deswegen auch an dieser Stelle noch einmal: Vielen Dank, lieber Gabriel, für dein langjähriges Engagement für den Tango Argentino! Ohne Dich wäre die Tango Community im Rhein-Main Gebiet niemals zu dem geworden, was sie heute ist. Und ohne Dich wäre auch mein eigener Weg zum Tango Argentino deutlich ärmer gewesen. 

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